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Auszug:
Rücker: Was nach einer Trennung das Richtige für Kinder ist, ist so individuell wie ein Fingerabdruck. Es gibt Konstellationen, da ist das Residenzmodell mit einem überwiegend allein betreuenden Elternteil das Richtige. Es gibt Konstellationen, da ist es anders. Das Wechselmodell, bei dem sich die Eltern nach einer Trennung gleichberechtigt um ihr Kind kümmern, wird sehr kontrovers diskutiert und oft leidenschaftlich abgelehnt. Meist spielen dabei starke Gefühle eine Rolle: Kränkungen, Ablehnung, Schmerzen, Betrugserfahrungen und auch niedere Motive wie Rache.
Eltern haben meistens panische Angst, an Bedeutung zu verlieren, wenn ihr Kind beim Ex-Partner und dessen neuer Familie ist. Diese Angst muss man ihnen nehmen. Die leibliche Mutter und der leibliche Vater sind nicht austauschbar, niemals. Diese Erfahrung müssen Eltern aber erst einmal machen. Wenn es gelingt, sie da hinzuführen, haben sie eine viel größere Kooperationsbereitschaft. Letztlich geht es um Emotionsregulation. Hier haben wir in Deutschland noch großen Entwicklungsbedarf, vor allem bei der Trennungsberatung.
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