Petition zeitgemäßes Familienrecht – politisch im Schneckentempo

Anfang 2019 endete unsere Petition für ein zeitgemäßes Familienrecht. Rund 17.000 Mitzeichnungen kamen zusammen, die bis dahin mit Abstand größte Petition zu dem Thema in Deutschland und ein klares Signal an die Politik, dass sich etwas verändern muss.

Ziemlich genau vier Jahre später kam nun, nach zahlreichen Erinnerungen, die Mitteilung des Petitionsausschusses, dass die Petition als „Material“ ans Bundesjustizministerium überwiesen wurde, da in der laufenden Legislaturperiode Änderungen im Sinne der Doppelresidenz geplant seien. Der Koalitionsvertrag sieht die Stärkung der Doppelresidenz in der Beratung, nicht jedoch im Gesetz vor.

Antwort des Petitionsausschusses hier zum download (pdf)

Es heißt also, weiter warten, wie die Politik mit dem Thema umgeht und ob sie die ideologischen Hürden, die in Deutschland gegen gemeinsame Betreuung aufgebaut wurden, überwunden werden können.

Währenddessen stellt man in Ländern, in denen die gemeinsame Betreuung gesetzlich gestärkt und verankert hat fest, dass dort die Betroffenheit von Kindern durch Missbrauch und Vernachlässigung massiv abgenommen hat (siehe hier). Und in Australien stellte man schon wenige Jahre nach Einführung des Leitbildes der Doppelresidenz fest, dass sich der Streit der Eltern und entsprechende Gerichtsverfahren massiv reduzierten.

Positive Effekte für das Kindeswohl, die auch in anderen europäischen Ländern schon beobachtet werden können, in Deutschland aber noch immer auf sich warten lassen. Es bleibt also abzuwarten, ob Fakten und Kindeswohlorientierung siegen oder aber ideologische Grundhaltungen, welche sich so fast nur im deutschsprachigen Raum finden lassen.

Zuletzt geändert am 14.04.2023 um 14:46

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